Es braucht ausreichend Geld für kritische Infrastruktur

Gestern jährte sich die Flutkatastrophe im Ahrtal 2021. Wir haben dies zum Anlass genommen und das Gefahrenabwehrzentrum des Main-Kinzig-Kreis besucht.

Dr. Manuel Wilhelm Leiter des ärztlichen Dienstes, gab uns einen interessanten Einblick in die Arbeit der Rund 800 Helferinnen und Helfer des Gefahrenabwehrzentrums, die Systeme anhand derer sie Einsätze koordinieren und kontrollieren.

Wir durften erfahren welche neuen Konzepte bspw. für die Terrorabwehr, den Einsatz von Ersthelfer:innen, Hilfskräften, Telemedizin und sogar Hebammen im Rettungsdienst seit Anfang 2022 eingeführt, getestet und etabliert wurden.

Wir durften uns die Einsatzleitzentrale ansehen und haben erfahren das im Durchschnitt alle 3 Sekunden ein Notruf eingeht, die von 30 Mitarbeiter:innen 24 Stunden am Tag und 7 Tage die Woche bewältigt werden. Wir erlebten live die Suche nach einem Intensivbett und sahen die nahezu erschöpften Aufnahmekapazitäten der Kliniken am Monitor.

Wir haben die Einsatzfahrzeuge bestaunen dürfen, deren überwiegende Zahl bei unserem Besuch gestern im Einsatz gewesen sind. Pandemie und Hitzewelle machen akut immer mehr Einsätze notwendig.

Als Fazit können wir uns für die hervorragende Arbeit unserer Rettungsdienste bedanken und sehen den Main-Kinzig Kreis auf einem sehr guten Weg.

Aber wir sahen auch die Not an Material und Personal. Und die veraltete, überlastete Einsatzzentrale. Wir müssen festhalten, das es mehr Geld für den Ersatz von fehlenden oder veralteten Einsatzfahrzeugen braucht und auch bald eine bauliche Lösung für die Zentrale gefunden werden muss.

Auch den Rettern fehlt es wie in jeder anderen Branche an Fachpersonal, so daß wir diese Gelegenheit hier auch nutzen möchten um Menschen darauf aufmerksam zu machen sich hier zu engagieren. Wir sind überzeugt Dr. Wilhelm und sein Team tun alles für ihre Einsatzkräfte – es ist ein anstrengender, aber schöner Beruf und rettet täglich Menschenleben.

Das Gefahrenabwehrzentrum gehört zur kritischen Infrastruktur. Hier dürfen wir auf keinen Fall sparen und sollten genügend investieren um auch auf Katastrophen wie im Ahrtal besser vorbereitet zu sein.

Unser Dank gilt den Rettern und Dr. Wilhelm für den informativen Austausch und unser Appell geht an alle Verantwortlichen im Kreis:

Lassen wir die Retter nicht im Stich, damit sie ihre schwere Aufgabe mit modernen Gerätschaften zu jeder Zeit weiter erfüllen können wie sie es jede Woche, jeden Tag und zu jeder Stunde ohnehin bereits tun.

Vielen Dank für euren Einsatz!

Artikel kommentieren

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert. Mit der Nutzung dieses Formulars erklären Sie sich mit der Speicherung und Verarbeitung Ihrer Daten durch diese Website einverstanden. Weiteres entnehmen Sie bitte der Datenschutzerklärung.